Scheidentrockenheit – in der medizinischen Fachwelt vaginale Atrophie genannt - ist eine der häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren. Es ist ein unangenehmer Zustand, den viele Frauen verschweigen. Dabei gibt es vieles zu wissen über diesen Zustand, und was man dagegen tun kann.
Scheidentrockenheit in den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind eine Phase im Leben einer jeden Frau, in der die Fruchtbarkeit nachlässt. Sie fängt oft bereits Mitte 40 an, sogar, wenn man die Periode immer noch regelmäßig bekommt. Insgesamt dauern die Wechseljahre im Durchschnitt 7- 10 Jahre.
Was sind die Symptome der Wechseljahre? Die häufigsten sind:
- Hitzewallungen
- Depressive Verstimmungen
- Reizbarkeit
- Gelenkschmerzen
- Gewichtszunahme, die nicht auf eine Ernährungsumstellung zurückzuführen ist,
- Schlafstörungen.
- Vaginale Probleme/ schmerzhaften Geschlechtsverkehr
- Reduzierte Libido
Erfahre Sie Tipps, die Ihnen helfen, gut durch die Wechseljahre zu kommen.
Zu den Symptomen der Wechseljahre gehört auch Scheidentrockenheit, die auf ein Nachlassen der Hormonproduktion der Eierstöcke und eine Senkung des Östrogenspiegels zurückzuführen ist. Östrogen ist immens wichtig für die vaginale Gesundheit, und der Mangel bedeutet, dass die Haut der Vagina sehr dünn wird, was oft zunächst als Trockenheit empfunden wird. Sie kann nicht nur in den Wechseljahren auftreten, sondern auch im Wochenbett, während der Stillphase, oder bei der dauerhaften Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln.
Hiervon gedanklich abzutrennen ist die vaginale Feuchte beim Geschlechtsverkehr. Die vaginale Reaktion beim Intimverkehr ist zwar auch oft herabgesetzt in und nach den Wechseljahren, kann aber auch bei hormonellen Verhütungsmitteln und bei der Einnahme von Anti-Depressiva zusätzlich beeinträchtigt sein.
Symptome von Scheidentrockenheit
Wenn Scheidentrockenheit auftritt – in den Wechseljahren tritt dieses Symptom häufig auf – erkennst du sie an den folgenden Symptomen:
- Brennen/Jucken in der Vagina
- Schmerzhaften Geschlechtsverkehr
- Vaginale Blutungen beim Versuch, Intimverkehr ohne Gleitmittel zu nehmen
- Vaginales Brennen nach dem Sex
- ständig wiederkehrende Infektionen der Vagina
- Unangenehme Empfindungen beim Abwischen
- Andere Symptome, die auf vaginale Atrophie hindeuten, sind Harndrang und häufiges Wasserlassen, Unbehagen beim Gehen und Sitzen, Reizungen bei enganliegenden Hosen. Diese Symptome sind zum Teil sehr unangenehm, und führen oft zur Vermeidung von Intimitäten, was die Beziehung oft belastet. Hier helfen Hausmittel meistens wenig.
Scheidentrockenheit – Was hilft wirklich?
Wenn Sie glauben, an den Folgen der vaginalen Atrophie zu leiden, lohnt sich eine Konsultation beim Gynäkologen.
Je nach Ursache wird die Therapie festgelegt.
Wenn es aufgrund der Wechseljahre ist, ist es gut möglich, dass der Frauenarzt Ihnen eine hormonhaltige Salbe verschreibt, um die verlorengegangenen Hormone in der Vaginalhaut zu ersetzen. Diese können Sie meist bedenkenlos ein Leben lang verwenden. Etwaige Bedenken kann Ihr Frauenarzt in einem Gespräch aus dem Weg räumen, da eine hormonhaltige Salbe von den Fachgesellschaften - sogar im Krebsfall - als unbedenklich gilt. Informieren Sie sich aber bitte immer so lange, bis Sie sich auch wohl mit der Verordnung fühlen.
Wenn die Ursache der Scheidentrockenheit eine hormonelle Empfängnisverhütung ist, sollte der Arzt diese ändern. Oft kann die Pille, aber auch die Hormonspirale als Daueranwendung die Vaginalhaut ausdünnen. Daher bringt die Umstellung auf eine hormonfreie Methode in vielen Fällen eine deutliche Besserung. Sollte die vaginale Befeuchtung zwar normal sein, aber es beim Geschlechtsverkehr noch zu trocken sein, muss weiter nach den Gründen medizinisch geforscht werden. Antidepressiva, aber auch psychische Umstände können eine Befeuchtung der Vagina verhindern. Auch hier hilft der Arzt weiter.
Rezeptfrei gibt es aus der Apotheke wenig, was den Grundproblem behebt, aber dennoch gibt es Präparate, mit welchen Sie die Balance der Vaginal Flora und damit der vaginalen Gesundheit wieder herstellen können. Ein gutes Beispiel sind alle Produkte mit Milchsäurebakterien, die es in Gel- oder Zäpfchenform gibt.
Aber ganz gleich welche Behandlung Sie verwenden – oft benötigen Sie bis zur Normalisierung der Vagina Intimprodukte, welche die Vagina nicht weiter reizen, und Sie in dieser Zeit unterstützen. Hier können gute Slipeinlagen ein zuverlässiger Begleiter sein.